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Interview mit Marijam Briese zu Ihrer Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen 2024

Nach diesem riesigen Erfolg hat Marijam uns einmal ihre Erlebnisse im Rahmen der Qualifikation geschildert:

Hallo Marijam, wie kam es dazu, dass du dich für das Qualifikationsturnier zu den Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen angemeldet hast?

Hallo Ulli, relativ zufällig habe ich von dem Qualifikationsturnier erfahren. Zunächst war ich nicht allzu überzeugt von der Idee dort mitzuspielen. Spontan habe ich mich dann doch noch für die Damen B-Klasse gemeldet. Ab diesem Moment habe ich mich auf den Wettkampftag und die Spiele gegen neue Gegnerinnen gefreut. In den letzten Monaten durfte ich nur gegen Männer spielen, deshalb freute ich mich umso mehr, dass mal wieder ein Damenwettkampf anstand.

Was waren deine Erwartungen an dich und eine etwaige Platzierung? Kanntest du die gemeldeten Spielerinnen?

Da das Turnier in einem 15er-Feld ausgetragen wurde, war mir schlagartig klar, dass das ein intensiver Wettkampftag werden könnte. Ein paar Tage vor der Turnieraustragung wurden dann auch die Teilnehmerinnen veröffentlicht und ich konnte mir einen ersten Eindruck von den Spielerinnen – jedenfalls auf dem Papier – verschaffen. Einige ähnlich bepunktete Spielerinnen waren gemeldet. Turnierfavoritin war Viktoria Körting (TSV Troisdorf) die am stärksten bepunktet war. Für mich stand aber fest, dass ich auf jeden Fall um die vorderen Platzierungen mitspielen wollte, ein Gesamtsieg aber alles andere als ein Selbstläufer werden würde.

Die restlichen Spielerinnen kannte ich noch nicht. Als ich mich am Sonntagmorgen auf den Weg zur Bad Honnefer Halle machte, war ich aufgeregt und gespannt darauf, wie der Tag verlaufen würde.

Warst du mit der Gruppenauslosung zufrieden?

Nach der Auslosung der Gruppen habe ich mich in einer Vierergruppe wiedergefunden. Ich bildete eine Gruppe mit einer Spielerin aus Bonn, einer Spielerin aus Jülich und einer weiteren Spielerin aus Aachen. Da ich die Gegnerinnen nicht kannte, konnte ich im Voraus nicht einschätzen, wie die Gruppenphase verlaufen könnte.

Im ersten Gruppenspiel gegen die Spielerin aus Aachen erwischte ich aber einen guten Start und konnte ich mich mit einem klaren 3:0 durchsetzen. Auch das zweite Gruppenspiel konnte ich mit einem 3:1 für mich entscheiden. Das dritte Spiel gegen Gabriele Zilch (ESV Bonn) sollte das knappste des gesamten Tages werden. Erst im Entscheidungssatz konnte ich auch das letzte Gruppenspiel für mich entscheiden und somit die Gruppenphase als Gruppenerste beenden.

Wie hast du die K.O.-Phase erlebt?

Auf die Gruppenphase folgte das Viertelfinale. Mara Jansen (TTC Mersch-Pattern) war hier meine erste Gegnerin. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten in mein Spiel zu finden, auch weil ich mit Beginn der K.O.-Phase schlagartig nervös wurde. Konsequenz dessen war, dass Mara Jansen den ersten Satz für sich entschied. Mir war bewusst, dass ich mich steigern und meine Nervosität ablegen musste, wenn ich die nächste Runde der K.O.-Phase erreichen wollte. Im kommenden Satz fand ich besser in mein Spiel und ich konnte die nächsten drei Sätze gewinnen, auch weil sich langsam meine Nervosität legte.
Anschließend im Halbfinale konnte ich meine Siegesserie fortsetzen und gegen eine Spielerin vom TSV Troisdorf (Annika Schlesinger) mit einem klaren 3:0 gewinnen. Am Nebentisch spielte parallel die Turnierfavoritin (Viktoria Körting). Leider konnte sie ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden und schied mit einem klaren 0:3 aus dem Turnier aus. Dadurch stand meine Gegnerin für das Finale fest, Rebecca Frank vom TTF Kreuzau.
Schon nach dem ersten Satz war klar, dass das Finale hart umkämpft sein würde, schließlich qualifiziert sich nur die Erstplatzierte für die Deutschen Meisterschaften. Den ersten Satz konnte ich für mich entscheiden. Daraufhin steigerte sich meine Gegnerin, weshalb sie verdient den zweiten Satz gewann. Der nun folgende Satz war ein richtungsweisender und sehr bedeutsamer Satz. Nach meiner klaren 10:7 Führung, steigerte sich meine Kontrahentin abermals, sodass es nun 10:10 stand. Ich nahm ein taktisches Timeout, um meine Gedanken zu sammeln und bewies am Ende Nervenstärke. So konnte ich den Satz in der Verlängerung knapp 12:10 gewinnen. Im vierten Satz habe ich mich nochmal gesteigert und den letzten Satz eindeutig mit 11:5 für mich entscheiden. Ich konnte nicht glauben, dass ich das Turnier gewonnen und damit das Ticket zu den Deutschen Meisterschaften gelöst hatte.

Hast du Ziele und Ambitionen für die Deutschen Meisterschaften in Erfurt?

Zunächst einmal bin ich überglücklich, dass mir die Qualifikation gelungen ist und ich bin stolz darauf die Farben des CTTF im Juni in Erfurt vertreten zu dürfen. Weitere Ziele habe ich mir noch nicht gesetzt, auch weil ich das Teilnehmerfeld schwer einschätzen kann. Ich möchte einfach mein bestes Tischtennis spielen und die Stimmung vor Ort genießen. Ich gehe davon aus, dass die Atmosphäre einmalig sein wird, da zeitgleich die Deutschen Meisterschaften der Profis und der Jugend auf dem Messegelände Erfurt ausgetragen werden. Mit Sicherheit wird es ein tolles Erlebnis und ich freue mich darauf, diese besonderen Eindrücke aufzusaugen!

Danke an Marijam für das Interview und der Verein drückt die Daumen für ein tolles Turnier und Erlebnis in Erfurt.  (Marijam/Ulli)