Der Verein kann auf eine über 75-jährige Geschichte zurückblicken.

Die Jahre 1946-1949 (Vereinsgründung):

Im Frühjahr 1946 fanden sich einige junge Poppelsdorfer zusammen und beschlossen, innerhalb des VfL Poppelsdorf eine Tischtennisabteilung zu gründen.

Maßgeblich hieran beteiligt waren neben den Gebrüdern Spormann und Schäfer sowie Peter Sodoge und Karl Krautwig. Aus dieser Abteilung des VfL Poppelsdorf, deren erster Abteilungsleiter Ernst Spormann war, und aus kleinen Anfängen entstand über den TTF Poppelsdorf der CTTF Bonn.

Die 50er-Jahre

Nachdem die ersten Schritte in den Nachkriegsjahren mühsam waren, etablierte sich der Verein in der damals höchsten Spielklasse, der Oberliga. Erste Mannschaftserfolge stellten sich bald ein:

Im Jahr 1954/55 wurde man Westdeutscher Meister mit einem 9-6 Sieg gegen den TTV Metelen.
Damit qualifizierte man sich für die deutschen Mannschaftsmeisterschaften 1955, die am 4./5. Juni in Hof ausgetragen wurden. Man erreichte das Finale und unterlag dort dem TTC Mörfelden mit 4-9.

Deutsche Meisterschaft – Endspiel
TTC Mörfelden CTTF Bonn 9:4 20:13
Arndt, Erich
Michalek, Dieter
Koczy, Hans
Heinen, Hubert
12, 18 2:0
Keim, Hermann
Noorden, Harko von
Jung, Horst
Hoffmann, Helmuth
16, -17, -19 1:2
Geiß, Erich Giersberg, Otto -20, 17, 14 2:1
Kehm, Manfred Fürderer, Hermann 19, -10, -9 1:2
Arndt, Erich Straub, Willi 16, -18, 17 2:1
Michalek, Dieter Hoffmann, Helmuth 18, 15 2:0
Keim, Hermann Jung, Horst -20, -11 0:2
Noorden, Harko von Heinen, Hubert -20, 23, 14 2:1
Geiß, Erich Fürderer, Hermann -16, 3, 13 2:1
Kehm, Manfred Giersberg, Otto 19, -16, 24 2:1
Michalek, Dieter Straub, Willi -20, -15 0:2
Arndt, Erich Hoffmann, Helmuth 12, 21 2:0
Noorden, Harko von Jung, Horst 16, 14 2:0

In der folgenden Saison 1955/56 traf man im Finale um die Westdeutsche Meisterschaft erneut auf den alten Rivalen TTV Metelen, unterlag aber diesmal  mit 7-9.

Die Zeitung „DER MITTAG“, damals eines der kompetentesten Publikumsorgane für den Tischtennissport, schrieb zu diesem Endspiel:

„Als der Favorit CTTF Bonn nach einem dramatischen Kampf der jungen Sechs des TTV Metelen mit 7:9 unterlegen war, hatten die Bonner verloren, weil sie über Nacht ihre vielgerühmte mannschaftliche Geschlossenheit verloren hatten. Der Bonner Angriffsspieler Heinen, gegen Düsseldorf noch in großer Form, gewann keinen Satz. Ebenso erging es Giersberg. Diese vier Punkte schlugen eine Bresche in die Bonner Phalanx. Es half nichts, dass an Straubs klugem Abwehrspiel sowohl Wenninghoffs und Tietmeyers Angriffe scheiterten und dass Altmeister Hoffmann taktisch überlegen wie selten seine Einzel gewann. Metelen war an der Spitze gegen Jung zweimal erfolgreich und hatte in Langer einen glänzenden Nachwuchsspieler, der an den unteren Brettern den wichtigen Vorsprung sicherte. Metelen hatte keinen Versager, spielte entschieden zweckmäßiger, allerdings auch schmuckloser als die Bonner und hatte entscheidende kämpferische und konditionelle Vorteile. Metelens Sieg war verdient.“

Auch als Einzel- oder Doppelspieler waren etliche Spieler auf westdeutschen und deutschen Meisterschaften vertreten; Horst Jung nahm 1955 sogar an den Weltmeisterschaften in Utrecht teil.

Westdeutsche Meisterschaften 1954 in Rheydt:

Herren-Doppel:        Platz 1 Hellmuth Hoffmann/Horst Jung

Deutsche Einzel-Meisterschaften 1954 in Berlin (Ost):

Willi Straub scheitert im Viertelfinale Herren-Einzel; genauso ergeht es dem Doppel Hoffmann/Jung.

Deutsche Meisterschaften 1955 in Osnabrück

Herren-Doppel:        Platz 3 Hellmuth Hoffmann/Horst Jung

Horst Jung erreichte im Herren-Einzel das Viertelfinale.

Weltmeisterschaft 1955 in Utrecht:

Mit Horst Jung wurde ein Spieler des Vereins für die Individualwettbewerbe der nominiert. Hier schied er im Einzel in der ersten Runde gegen Curt Osterholm (Schweden) aus.
Im Doppel mit Kurt Seifert kam man zwei Runden weiter, indem man Harry Hirschkowitz/Robert Gusikoff (USA) und ein Doppel aus Vietnam ausschaltete. Die späteren Gewinner der Bronzemedaille Ichiro Ogimura/Yoshio Tomita (Japan) waren dann jedoch zu stark.

Deutsche Meisterschaften 1956 in Dortmund:

Das Doppel Horst Jung/Kurt Braun (Wuppertaler SV) scheitert im Viertelfinale.

Hallenbau 1958/59

Im Jahr 1958 fasste man den Entschluss, eine eigene Sporthalle in Poppelsdorf zu bauen. Nach zahlreichen Gesprächen mit der Stadt Bonn konnte man auf dem Grundstück der Sternenburgstrße 75 mit Erbpachtvertrag die vereinseigene Halle nebst einem Hausmeisterhaus bauen.

Dies gelang unter massiven Einsatz von Poppelsdorfer Handwerkern und Eigenleistungen der Mitglieder.

Die 60er-Jahre

Alfred Großmann, der in den 60er-Jahren für den Verein spielte, vertrat bei den Weltmeisterschaften 1959 in München die deutschen Farben. Damals spielte er noch für den TSV Schwabach.
Hier gewann er im Einzel gegen Roger Desormeux (Kanada) und Harry O’Prey (Irland), ehe er gegen Heinz Reimann (DDR) ausschied. Das Doppel mit Werner Kümmerle überstand die erste Runde gegen Vahaken Ohannessian/Marcel Barsoumian (Libanon), verlor dann aber gegen die Polen Antoni Arbach/Waldemar Roslan.

Im Jahre 1963 erreichte man bei den Deutschen Pokalmeisterschaften den 3. Platz in der Aufstellung Horst Borowicz, Ulrich Hirsch und Alfred Grossmann.
Im Jahr 1965 folgte noch einmal Platz 2 im WTTV-Pokal in der Besetzung Horst Borowicz, Ulrich Hirsch und Max Walbroel.

Im entscheidenden Jahr vor Gründung der TT-Bundesliga im Jahr 1966 verlor man am vorletzten Spieltag gegen Metelen unglücklich mit 7-9 und verpasste so die Entscheidungs-/Qualifikationsspiele zur Bundesliga nur knapp.

Weitere Erfolge

  • 1962: Horst Borowicz/Ulrich Hirsch gewinnen das Herren-Doppel bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften
  • 1964/65: Peter Schicke und Gerda Schäfer gewinnen das Mixed-Doppel bei den Westdeutschen Jugendmeisterschaften
  • 1966: Horst Borowicz wird Deutscher Hochschulmeister im Einzel
  • 1966: Klaus Giebe und Hans-Georg Tewes (TUS Oberkassel) werden Deutsche Hochschulmeister im Doppel

  • 1967: Klaus Giebe wiederholt den Sieg bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften im Herren-Doppel an der Seite von Eberhard Schöler (!)
    Mit der Uni-Mannschaft Köln belegen Eberhard Schöler, Klaus Giebe und Heiner Bierhoff ebenfalls Platz 1
  • 1983: Enno v. Loewenstern gewinnt sowohl im Einzel wie auch im Doppel die westdeutsche Meisterschaft in der AK II

  • 1995: Ernst Spormann nimmt an den Europameisterschaften in Wien in der Klasse ab 70 Jahre teil

  • 1996: Ernst Spormann nimmt an den Weltmeisterschaften in Lillehammer in der Klasse ab 70 Jahre teil

Die Sporthalle in der Sternenburgstraße 75 wurde in großer Eigenleistung von Vereinsmitgliedern und Poppelsdorfer Handwerksbetrieben errichtet.